Dieser Artikel ist eine wörtliche, unverfälschte Transkription des Originalartikels aus dem Jahre 1926.

Aus heutiger Sicht fragwürdige Ausdrucksweisen und Inhalte, sowie variierende Rechtschreibung sind nicht ausgeschlossen, wurden aber zwecks Authentizität nicht zensiert.


Ein neuer Staubsauger „Rotarer“

aus der Rubrik: Mannigfaltiges / 1926

Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens Heidi Fial Archiv

Zu den praktischen Apparaten der Neuzeit, die nicht nur dank ausgiebiger Reklame vorübergehend Aufsehen erregen, sondern sich dauernd als ein entschiedener Fortschritt erweisen, gehören zweifellos die Staubsauger. Die von diesen stummen Dienern geleistete Hilfe ist tatsächlich so groß und vielseitig, dass sich vermutlich in einiger Zeit die Hausfrauen wundern werden, wie sie früher ohne dieses viel Zeit, Mühe und Geld ersparende Hilfsmittel ausgekommen sind. Je geringer für viele die Möglichkeit ist, sich Dienstmädchen zu halten oder Putzfrauen zu bezahlen, desto mehr ist der Staubsauger ein Retter aus der Not. Besonders älteren Frauen, denen das Bücken und Leiter steigen beim Reinemachen des Zimmers beschwerlich wird, ist mit einem Staubsauger gut gedient.

 

Unter den verschiedenen Ausführungen, die in letzter Zeit in den Handel gekommen sind, zeichnet sich der neue Staubsauger „Rotarer“ durch viele beachtenswerte Vorzüge aus. Vor allem ist seine Benützung leicht und ohne ermüdende Anstrengung. In einem birnenförmigen Gehäuse aus Aluminium befindet sich ein Elektromotor und ein Beutel zur Aufnahme des Staubes, der durch einen Saugschlauch hindurch in den Beutel eingesaugt wird. Das Gehäuse rollt, je nachdem wie man mit der Hand das Saugmundstück auf dem Teppich weiter bewegt, am Boden nach, ohne die Tätigkeit zu behindern. Der Apparat braucht weder geschoben noch gehoben und nicht getragen werden, man kann ihn aber auch an einem Tragband umhängen, wenn man, auf einer Leiter stehend, entstauben will.

 

Ein besonderer Vorzug liegt in der zweckmäßigen Konstruktion des dreiteiligen Aluminiumrohres, das ohne Mühe je nach Bedarf auseinander genommen, verkürzt oder verlängert werden kann. Das bewegliche Teppichsaugmundstück des „Rotarer“ langt überall hin, unter Sofas, Schränke und hoch auf das Bordbrett oder die Türleiste. Das Saugrohr lässt sich nach Bedarf drehen. Eine so rasche und leichte Umwandlung vom Teppich- zum Möbelreiniger, wie sie mit dem „Rotarer“ möglich ist, steht bisher wohl unerreicht da. In das Hauptmundstück kann die dem Apparat beigefügte weiche Bürste eingelegt werden, die eine äußerst schonende Behandlung ermöglicht.

 

Die Entleerung des Staubsaugers ist einfach und ohne Schmutzgefahr nach jeder Reinigung vorzunehmen. Durch Einstecken des Steckers in vorhandene Steckkontakte kann der „Rotarer“ an jede Lichtleitungen angeschlossen werden, und wo Steckkontakte fehlen, ist durch einen in jede Lampe passenden Schraubstecker für die Verwendung des Apparates gesorgt.

 

Eine Vorrichtung zum Haare trocknen kann durch Einsetzen einer Kappe am unteren Ende des Apparates angebracht werden. Die Kosten des Rotarer werden durch die Ersparnis an Zeit und Geld für Lohnzahlungen bald aufgewogen, und der vielseitige, praktische Apparat erweist sich als ein ungern entbehrter Helfer der Sauberkeit liebenden Hausfrau.


Bibliothek der unterhaltung und des Wissens Jahrgang 1926 / Band 11 / Seite 201